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10.000 demonstrierten in Berlin für den Schutz des menschlichen Lebens

BERLIN – „Ich bin jedes Jahr dabei, doch so viele waren wir noch nie“, schwärmte der frühere Bundestagsabgeordnete und Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Hubert Hüppe (CDU) am Samstag, als sich der lange Demonstrationszug vom Reichtstag aus in Bewegung setzte. Sicherlich 10.000 Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands waren zum traditionellen „Marsch für das Leben“ in die Hauptstadt gekommen, um FÜR etwas zu demonstrieren, nämlich für das uneingeschränkte Recht eines jeden Menschen auf Leben, vom natürlichen Beginn bis zum natürlichen Ende.

Der katholische Bischof Stefan Oster (Passau), begleitet vom Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, dem Görlitzer Bischof Wolfgang Ipolt und Weihbischof Matthias Heinrich (Berlin), stellte die Dimensionen des Problems der Massenabtreibung in Deutschland klar. Jedes Jahr würden nach offiziellen Zahlen in Deutschland mehr als 100.000 ungeborene Kinder im Leib ihrer Mütter getötet, sagte Oster. Das seien etwa 300 Kinder an jedem Tag, zehn Schulklassen an eine einzigen Tag in Deutschland. Abtreibung sei damit die häufigste Todesursache, weit mehr als Krankheiten oder Krieg, rief der Bischof der Menge vor dem Reichstag zu. Oster: „Wir müssen uns bewusst werden, welche Schönheit jedes Leben ist.“

Die junge Maria Grundberger berichtete aus ihrer täglichen Arbeit als Beraterin für Frauen in einer Schwangerenkonfliktberatungsstelle. Unter starke Beifall forderte sie dazu auf, den Frauen in Not zu helfen und ein „abtreibungsfreies Europa“ zu schaffen.

Zuvor hatte der frühere CSU-Abgeordnete Norbert Geis die Frage aufgeworfen „Sind wir noch glaubwürdig wenn wir die Vögel und die Bienen schützen aber nicht mehr die Menschen?“ Und Bezug auf den Heiligen Johannes Paul II forderte Geis zum Aufbau einer „Zivilisation der Liebe“ auf. Im Demonstrationszug ging auch die AfD-Bundestagsabgeordnete Beatrix von Storch mit, ganz normal als Teilnehmerin in der Menge.

Den Kontrast zwischen denen, die die menschliche Liebe predigen, und denen, die blanken Hass aus ihren Herzen herausbrüllen, machten wenige Hundert linke Gegendemonstranten deutlich, die mit Trillerpfeifen und in lächerlichen Kostümchen mehrfach erfolglos versuchten, den großen Demonstrationszug zu stoppen. Einer trug ein Schild mit der Aufschrift „Einmal hin, nichts mehr drin“ und offenbarte so auf entwaffnende Art und Weise seine ganze Erbärmlichkeit.